Montag, 4. November 2013

Married by Monday - Catherine Bybee

Bybee kann die Spannung halten

4 von 5 Sternen

Bei Mehrteilern bzw Fortsetzungen besteht ja oft das Problem, dass die Spannung oder das Niveau meist nicht wirklich gehalten werden. Am Ende sagt man sich doch, dass einem das erste Buch immer noch am besten gefallen hat. In der Weekday Brides-Serie muss ich sagen, konnte mich Bybee auch im 2. Teil überzeugen.

STORY

Eliza Havens und Carter Billings kennen sich seit der Heirat ihrer besten Freunde Samantha Elliot und Blake Harrison (aus Teil 1). Dass zwischen ihnen eine gewisse Spannung und Anziehungskraft besteht, können beide nicht abstreiten, auch wenn keiner von beiden es laut auszusprechen wagt. Stattdessen wird diese Spannung in Wortgefechten ausgetragen. Durch ein dummes Missgeschick Elizas gerät Carter's Wahlkampagne zum Gouverneur gehörig ins Wanken und er braucht nun eine gerissene Taktik, um in den Polls wieder zu steigen. Statistiken haben ergeben, dass die größten Chancen für einen Sieg verheiratete Männer mit Familie sind. Und wer wäre besser als seine Zukünftige geeignet als Eliza, für die er ohnehin mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegt. Diese ist zwar gewillt, ihm aus seiner misslichen Lage herauszuhelfen, doch heiraten will und kann sie ihn auf gar keinen Fall. Ein tief begrabenes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit droht wieder ans Licht zu kommen und Eliza kann es nicht riskieren, andere da mit hineinzuziehen.

CHARAKTERE

Mir kamen die Personen nicht nur sehr realistisch vor, sondern waren mir auch von Anfang an sehr sympathisch. Vor allem Carter hat mir sehr gefallen. Obowhl ich eher weniger auf blonde Männer stehe, hat mich das hier kein bisschen gestört. Ganz im Gegenteil. Es hat seinen Charakter nur noch charmanter gemacht. Auf der einen Seite frech und ein bisschen kindlich, auf der anderen Seite aber sehr ernst und erfolgsorientiert. Setzt er sich etwas in den Kopf, zieht er das auch hundertprozentig durch. Was mir hier besonders gefallen hat, war dass sich die beiden nicht erst ineinander verlieben mussten. Sie waren es bereits, nur wollte das keiner von beiden so richtig aussprechen. Carter war sich schon früher seiner Gefühle bewusst, hat es aber immer für sich behalten, aus Angst, Eliza dadurch nur zu verschrecken. Und trotzdem hat er nie aufgegeben, sondern konsequent seinen Weg verfolgt und Lösungen gesucht, um Eliza in seine Richtung zu lenken und sie davon zu überzeugen, die richtige Entscheidung zu treffen, sollte sie sich für ihn entscheiden. Die notwendige Ehe, sollte Eliza diese denn eingehen, wollte er als "Weg in die richtige Richtung" nehmen und hat gehofft, dass sich dadurch praktisch alles von allein gibt. Carter hat in seiner Entscheidung Eliza betreffend nie geschwankt oder war sich wegen ihr unsicher. Das fand ich vor allem gut, weil es mal nicht dieses ewige Hin und Her zwischen den beiden Hauptprotagonisten gab, denn auch Eliza lenkt am Ende schneller ein, als dass sie alles abblockt. Sie ist anfangs sehr fluchtorientiert und läuft gern vor ihren Problemen davon. Sei es jenes aus ihrer Vergangenheit oder generell ihre Gefühle. Durch Carter und ihre anderen Freunde bringt sie doch den Mut auf, sich dem allen zu stellen und gewinnt nach und nach an Stärke. Sie fängt an, anderen zu vertrauen. Ich hab sie doch sehr gemocht und es gab eigentlich kaum Stellen, in denen ich ihre Person nervig fand. Bybee hat da immer noch gerade die Kurve bekommen, wenn es doch mal in eine abwegige Richtung gerutscht ist.

Die Nebencharaktere haben kaum herausgestochen, was mich aber keineswegs gestört hat. Sie haben sich immer irgendwie perfekt in die Handlung gefügt und das "Bild" vervollständigt.

PLOT/STIL

Anfangs hatte ich Angst, dass Bybee ihre Idee der Heirat aus Teil 1 auch hier wiederholt. Aber meine Sorge war umsonst. Sie hat es geschafft, eine seltsam geschlossene Ehe in die Handlung zu bringen, die trotzdem irgendwie logisch wirkt, aber doch wieder ganz anders ist als die, die es im ersten Buch gab. Allgemein ist die Geschichte viel verwobener, noch spannender, ein bisschen düsterer und Bybee geht mehr auf Details ein, was im ersten Teil nicht der Fall war. Erst hat mich das ein bisschen gestört, aber mittlerweile finde ich das eigentlich ganz gut gemacht. So hat man doch mehr Einblick in beide Parteien und kann ihre Handlungen nachvollziehen. Außerdem fand ich das Thema interessant, wobei man ja nicht wirklich von "Thema" reden kann. Politik in eine Geschichte miteinfließen zu lassen, ist nicht immer einfach. Hier ist es aber eher als Nebenaspekt zu betrachten und deshalb nicht wirklich Gewicht drauf zu legen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es einen Teil des Charmes von Carter Billings ausmacht. Er ist mal kein Hollywood-Star (auch wenn er oft so bezeichnet wird), um den es hier geht. Auch wenn sich trotzdem nicht viel geändert hat, was Luxus, Macht und Intrigen angeht.

Was mir hier auch besser gefällt als in Bybee's Not Quite-Reihe, ist dass hier nicht alle Bekannten und Verwandten von Herzen gut sind, sondern dass es auch schwarze Schafe in der Familie gibt. Schwarze Schafe mit viel Einfluss, und schwarze Schafe, die in ihrem Leben den falschen Weg gegangen sind.

Satztechnisch muss ich sagen, hatte ich doch ab und zu meine Schwierigkeiten, weil nicht immer gleich klar war, in welchem Raum man sich befindet oder wer da gerade denkt/spricht. Das war doch sehr irritierend, weil ich dann immer noch mal zurückblättern musste, um das Kapitel anders/besser zu verstehen.

FAZIT

Insgesamt ein würdiger Nachfolger, der in Sachen Story, Spannung, Gefühle und Erotik gleichauf mit seinem Vorgänger ist und diesem in nichts nachsteht. Und auch wenn das Finale am Ende harmloser war, als ich anfangs erwartet hatte und ich mir evtl gewünscht hätte (da kommt dann doch der kleine Sadist in mir hervor), so war es dennoch der Story angepasst und "fitted in" ;) 

Sprache: Englisch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Du schreibst mir ein paar Zeilen? Ich werd sie mit Freude lesen und sobald wie möglich auch darauf antworten! ;-)