Montag, 16. September 2013

Iron Man 3


"Am Ende musst du eine Entscheidung treffen..."

4 von 5 Sternen
 
...Das ist letztendlich die Aussage, die der dritte Teil vermittelt. Nicht wirklich etwas Neues, aber: Diese Message wird hier nicht gar unterschwellig oder zwischen den Zeilen präsentiert, sondern von Anfang an mit Pauken und Trompeten hinausgeschrien. Sie wird dem Zuschauer genauso direkt ins Gesicht gedrückt, wie Tony Stark am Ende des ersten Teils hinausposaunt hat, dass er Iron Man ist. Und das sehe ich als großen Pluspunkt bei diesem Film, denn durch seine Direktheit identifiziert sich der Film selbst eigentlich vollkommen mit seiner Hauptfigur.

Auf der anderen Seite bin ich aber der Meinung, dass der Weg dorthin, zu seiner letztendlichen Entscheidung leider etwas zu knapp kam. Dieser Knackpunkt, an dem er sich wirklich entschieden hat, war nicht wirklich da - jedenfalls ist mir keiner aufgefallen. Nach den Ereignissen in New York (The Avengers) ist er in einem ziemlich großen Dilemma, aber wie er da wieder herauskommt, wurde völlig ausgelassen, nur das Ergebnis steht am Ende, dass er seine Misere überwunden hat. Das finde ich etwas schade, denn in dem Film geht es doch im Grunde vor allem um die Entwicklung von Tony Stark und dass er erkennen muss, dass wenn er eine Sache haben will, er eine andere opfern muss, und dass der Weg dorthin sehr, sehr steinig ist und mit jeder Menge Kollateralschaden rechnen muss (in diesem Falle kann man das sogar wortwörtlich nehmen).

Was ich auch nicht ganz gelungen fand, war der Bösewicht. Leider hebt sich dieser kein bisschen ab oder sticht irgendwie aus der Masse an Marvel-Bösewichten heraus. Ganz im Gegenteil, er wirkt sogar noch blasser als andere. Er ist der typische Schurke/Wissenschaftler, der irgendwas erfindet, um Gott spielen zu können und letzten Endes dann doch darauf angewiesen ist, die Frau des Gegners als Druckmittel zu benutzen. Da fand ich den Mandarin (Ben Kinsley) in der ersten Stunde des Films weitaus beeindruckender und intensiver - wäre da nicht das Ende gewesen und die Auflösung um seine Person. Das hat das Ganze leider wieder ein bisschen zurück geworfen und den ganzen Charakter in sich zusammenfallen lassen.

Und warum hat der Film trotzdem vier Sterne?
Ich hab mit mir gerunden, fand 4 Sterne aber dennoch okay. Der Film hat mir trotzdem gefallen. Die Settings waren toll, einige Stunts wirklich beeindruckend und auch die Gags konnten sich mal wieder sehen lassen. Hinzu kommen die Anspielungen auf The Avengers, was mitunter ja vor allem wichtig für die Figur des Tony Stark ist. Ansonsten gab es zwar nicht viel Neues, trotzdem hatte man dann doch mal die ein oder andere unvorhersehbare Szene, und letztendlich hat Robert Downey Jr. seine Rolle trotz mangelndem Drehbuch souverän an den Mann gebracht - obwohl ich hier fast schon wieder ein bisschen kritisieren muss, denn es gibt eine gewisse Trauer-Szene (die für mich mitunter der Knackpunkt war), die für meinen Geschmack einfach viel zu kurz kam, ja fast schon übersprungen wurde. Ich denke, hätte man die noch besser ausgebaut oder einfach ein anderes Stilmittel und andere Kameraeinstellung genommen, hätte das einen wesentlichen Teil zur letztendlichen Entscheidung seiner Figur beitragen können bzw deutlicher/klarer/intensiver gemacht.

Trotzdem hat mir der Film gefallen, obwohl ich hier hin und wieder mal an McGyver denken musste, was mich aber nicht gestört, sondern eher schmunzeln hat lassen, denn es war auch mal schön, Tony Stark ohne metallene Rüstung kämpfen zu sehen. Immerhin auch eine wichtige Erfahrung für ihn, da sie ihm gezeigt hat, dass er auch ohne den "Iron Man" klar zu kommen scheint.

Übrigens:
Auch sehr schön der Abspann, der im schönen 80iger-Jahre-Serien-Stil die kompletten drei Filme zusammenfasst. 

Title: Iron Man 3
Year: 2013
Director: Shane Black
Actors: Robert Downey Jr., Guy Pearce, Gwyneth Paltrow

 

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