Donnerstag, 6. Juni 2013

Oblivion

Unterhaltsames Sci-Fi-Abenteuer

(Rezension vom 24. April 2013)

4 von 5 Sternen

Ich wollte nach dem doch relativ spannenden Trailer unbedingt den Film sehen, da dieser einen wirklich guten Eindruck auf mich gemacht hat und Tom Cruise – unabhängig von seiner Person selbst und ob man ihn nun mag oder nicht – immer noch ein guter Schauspieler ist. Aber mit Trailern und den eigentlichen Filmen ist das ja immer so eine Sache. Und das Prinzip wird auch hier bestätigt. Die Vorschau verspricht etwas ganz anderes.
 
Aber auch wenn der Trailer auf ein viel actiongeladeneres Spektakel hindeutet als der Film es letztendlich ist, so muss ich doch sagen, dass er mir trotzdem sehr gefallen hat. Oblivion ist meistens eher ruhig, was wirklich mit “philosophisch” beschrieben werden kann. Dann gibt es noch einige actionreiche Szenen und einige spannende Elemente, die wichtig sind, um letzten Endes das Rätsel zu lösen, das man in der zweiten Hälfte des Films langsam selbst zusammensetzen kann.
 
Wie in anderen Rezensionen bereits erwähnt, gibt es ein paar Sequenzen, die an andere erfolgreiche Sci-fi-Filme erinnern. Mir selbst sind nur “Independence Day” und “Matrix” aufgefallen. Diese jeweiligen Szenen sind aber nur kurz und nehmen Oblivion keineswegs die Eigenständigkeit. Ich bin da eher der Meinung, dass das vom Regiesseur so gewollt war – als kleine Hommage an andere Klassiker dieses Genres. Der Film steht immer noch für sich und hat seine eigene Geschichte, die dem Zuschauer ohne Hetzen erzählt wird. In der ersten Hälfte denkt man als Zuschauer alles zu wissen, in der zweiten wird einem klar, dass es mehr Schein als Sein ist und etwas ganz anderes hinter allem steckt. Aber genau das ist es ja, was einen (und diesen) Film so interessant macht. In der zweiten Hälfte sind definitiv mehr Dialoge und zum Ende hin werden die Hintergründe genau erklärt, ohne sich jedoch in Ausschweifungen zu verlieren. Das rundet das Gesamtpaket sehr schön ab.
 
An der Aufmachung gibt es nichts zu meckern. Die Hintergrundmusik ist sehr stimmig und untermalt die Atmosphäre sehr schön. Die Bilder sind gewaltig und beeindruckend und geben eine recht authentische, zerstörte und sich langsam wieder erholende Erde ab.
 
Zwar gibt es am Ende ein paar kleine Unklarheiten hinsichtlich einiger Konsequenzen aufgrund des “finalen Ereignisses”, die mindern aber keineswegs den Unterhaltungswert.
 
Ob es in dem Film auch “tiefgründige, gesellschaftskritische Aspekte” gibt, kann ich nicht genau sagen. Ich hab da wenig drauf geachtet. Wer welche gefunden hat, bitte. Für mich hat der Film auch so funktioniert, ohne dass ich etwas Tiefsinniges suchen musste. Im Endeffekt läuft ohnehin alles auf die eigenen, menschlichen Werte hinaus.
 
Jugendliche könnten vielleicht wirklich an einigen Stellen Langeweile empfinden. Ich hab mich kurz nach dem Film auch gefragt, ob ich ihn mir noch ein zweites Mal ansehen würde. Da war meine Antwort noch Nein. Mittlerweile muss ich aber sagen, dass ich das doch tun würde, irgendwann. Oblivion hat definitiv etwas. Wer ihn sich also ansehen möchte, sollte das entweder allein machen oder mit Leuten, bei denen man sicher sein kann, dass diese den Film genauso genießen können.


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