Plot allemal interessant, Ausarbeitung aber unausgereift
3 von 5 Sternen
INHALT
Lucinda wird nach einem erschütternden Ereignis auf die
Sword & Cross-Schule geschickt, ein Internat für schwer erziehbare
Jugendliche. Abgegrenzt von der Außenwelt und ständig mit
undefinierbaren Schuldgefühlen gequält, versucht sie so gut wie möglich,
ein ruhiges Leben zu führen, doch bereits am ersten Tag merkt sie, dass
das nicht so einfach sein wird. Nicht nur muss man auf der Sword &
Cross auf der Hut vor den anderen Schülern sein. Gleich am ersten Tag
begegnet sie auch Daniel, dessen Anblick allein ausreicht, um sie in
einen Trance-ähnlichen Zustand zu versetzen, doch mit jeder folgenden
Begegnung wird er ihr gegenüber abweisender, obwohl sie ihm keinen Grund
dafür gegeben hat. Dennoch sind die Gefühle, die sie in seiner Nähe
hat, so vertraut, dass sie sich diese selbst nicht erklären kann. Und
wider der Vernunft kann sie es nicht lassen, Nachforschungen über ihn
anzustellen. Und dann ist da noch Cam, der ganz anders als Daniel nicht
abweisend, sondern viel eher angetan von ihrer Nähe ist und bei dem sich
Lucinda mehr als geborgen fühlt. Und was ist mit den Schatten, die sie
seit ihrer Kindheit verfolgen, quälen und die nichts als Unheil
bringen?
PLOT/STIL
Die Inhaltsangabe klang für mich
interessant und nachdem meine Schwester so begeistert von der Buchreihe
war, dachte ich, ich gebe dem Ganzen mal eine Chance. Und enttäuscht
wurde ich eigentlich nicht. Die Idee ist gut gemacht und interessant,
nur der Verlauf selbst war für mich manchmal etwas entnervend. Über das
erste Drittel bin ich nur schwer gekommen, weil ich mich einfach nicht
in die Geschichte finden konnte. Stellenweise verläuft sie sehr
zähflüssig. Obwohl ich mit jeder Seite neugieriger wurde, war ich auch
ein bisschen frustriert, weil die Geschichte nur langsam voran ging.
Zudem haben mich stellenweise die Beschreibungen der Umgebung so
genervt, dass ich immer wieder das Lesen unterbrechen musste, weil ich
große Probleme hatte, mir das alles so vorzustellen, dass es auch Sinn
ergab, wenn einer der Charaktere mal nach links um jenes Gebäude abbog
oder hier und dort entlangkam. Das hat meinen Lesefluss extrem
beeinträchtigt. Das Ende hat dann doch noch einiges herausgerissen und
mit den Lösungen einiger Geheimnisse war ich letztendlich auch
zufrieden, sowohl die Art, wie sie erklärt wurden als auch der Inhalt
der Lösung selbst, obwohl man das meiste bereits während des Lesens
ahnt.
CHARAKTERE...
...haben mich teilweise wirklich
aufgeregt. Mit Lucinda bin ich so gar nicht warm geworden. Anfangs
konnte ich ihren Charakter einfach nicht greifen oder gar einschätzen.
Zwischenzeitlich ging es dann, und nach zweidrittel des Buches hat sie
mich einfach nur aufgeregt, weil sie nie zu Potte kam oder mal
konsequent ihre Entscheidung durchgesetzt hat - und da kann man mir dann
auch nicht mit der Ausrede des Engelscharmes kommen, der ihre Sinne
vernebelt.
Daniel war mir eigentlich sehr sympathisch. Im großen Gesamtbild bin ich aber der Meinung, dass die Autorin seinen Charakter letztendlich ziemlich widersprüchlich dargestellt hat. Das trifft allgemein eigentlich auf alle Engel in diesem Buch zu. Da leben sie hunderte, wenn nicht tausende von Jahren auf der Erde und dann in der Gegenwart verhalten sie sich nicht anders als alle anderen pubertierenden Teenager? Wie kann das sein? Nicht nur ihre verbalen Ausdrücke, sondern auch zum Teil ihr Verhalten fand ich wenig annehmlich, hatte ich bei solch alten Gestalten doch mit mehr Würde, Anmut und Weisheit gerechnet. Eben ein viel erwachseneres Auftreten. Daniels Frust, Herzschmerz und Trauer konnte ich dennoch nachvollziehen. Cam hingegen bleibt für mich bis zum Schluss undurchsichtig, weshalb ich ihn immer noch nicht richtig einschätzen kann, was teilweise auch daran liegt, dass noch viele Fragen offen sind.
Nebencharaktere haben sich gut eingefügt und kamen eigentlich recht authentisch herüber.
Daniel war mir eigentlich sehr sympathisch. Im großen Gesamtbild bin ich aber der Meinung, dass die Autorin seinen Charakter letztendlich ziemlich widersprüchlich dargestellt hat. Das trifft allgemein eigentlich auf alle Engel in diesem Buch zu. Da leben sie hunderte, wenn nicht tausende von Jahren auf der Erde und dann in der Gegenwart verhalten sie sich nicht anders als alle anderen pubertierenden Teenager? Wie kann das sein? Nicht nur ihre verbalen Ausdrücke, sondern auch zum Teil ihr Verhalten fand ich wenig annehmlich, hatte ich bei solch alten Gestalten doch mit mehr Würde, Anmut und Weisheit gerechnet. Eben ein viel erwachseneres Auftreten. Daniels Frust, Herzschmerz und Trauer konnte ich dennoch nachvollziehen. Cam hingegen bleibt für mich bis zum Schluss undurchsichtig, weshalb ich ihn immer noch nicht richtig einschätzen kann, was teilweise auch daran liegt, dass noch viele Fragen offen sind.
Nebencharaktere haben sich gut eingefügt und kamen eigentlich recht authentisch herüber.
FAZIT
Das
Buch ist unterhaltsam, zieht sich allerdings sehr und wird erst zum
Ende hin richtig spannend. Wer auf Teenager-Fantasy-Romane steht, ist
hier sicherlich nicht verkehrt, auch wenn die Charaktere in meinen Augen
noch nicht voll ausgereift erscheinen. Dennoch hat mir die Story soweit
gefallen, dass ich mir auch den zweiten Band vornehmen werde, einfach,
weil ich noch so einige Fragen beantwortet haben möchte.
Übrigens soll nächstes Jahr die Verfilmung in die Kinos kommen. Ich bin gespannt.
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