Bybee kann die Spannung halten
4 von 5 Sternen
Bei Mehrteilern bzw Fortsetzungen besteht ja oft das Problem, dass die
Spannung oder das Niveau meist nicht wirklich gehalten werden. Am Ende
sagt man sich doch, dass einem das erste Buch immer noch am besten
gefallen hat. In der Weekday Brides-Serie muss ich sagen, konnte mich
Bybee auch im 2. Teil überzeugen.
STORY
Eliza Havens und
Carter Billings kennen sich seit der Heirat ihrer besten Freunde
Samantha Elliot und Blake Harrison (aus Teil 1). Dass zwischen ihnen
eine gewisse Spannung und Anziehungskraft besteht, können beide nicht
abstreiten, auch wenn keiner von beiden es laut auszusprechen wagt.
Stattdessen wird diese Spannung in Wortgefechten ausgetragen. Durch ein
dummes Missgeschick Elizas gerät Carter's Wahlkampagne zum Gouverneur
gehörig ins Wanken und er braucht nun eine gerissene Taktik, um in den
Polls wieder zu steigen. Statistiken haben ergeben, dass die größten
Chancen für einen Sieg verheiratete Männer mit Familie sind. Und wer
wäre besser als seine Zukünftige geeignet als Eliza, für die er ohnehin
mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegt. Diese ist zwar gewillt, ihm
aus seiner misslichen Lage herauszuhelfen, doch heiraten will und kann
sie ihn auf gar keinen Fall. Ein tief begrabenes Geheimnis aus ihrer
Vergangenheit droht wieder ans Licht zu kommen und Eliza kann es nicht
riskieren, andere da mit hineinzuziehen.
CHARAKTERE
Mir
kamen die Personen nicht nur sehr realistisch vor, sondern waren mir
auch von Anfang an sehr sympathisch. Vor allem Carter hat mir sehr
gefallen. Obowhl ich eher weniger auf blonde Männer stehe, hat mich das
hier kein bisschen gestört. Ganz im Gegenteil. Es hat seinen Charakter
nur noch charmanter gemacht. Auf der einen Seite frech und ein bisschen
kindlich, auf der anderen Seite aber sehr ernst und erfolgsorientiert.
Setzt er sich etwas in den Kopf, zieht er das auch hundertprozentig
durch. Was mir hier besonders gefallen hat, war dass sich die beiden
nicht erst ineinander verlieben mussten. Sie waren es bereits, nur
wollte das keiner von beiden so richtig aussprechen. Carter war sich
schon früher seiner Gefühle bewusst, hat es aber immer für sich
behalten, aus Angst, Eliza dadurch nur zu verschrecken. Und trotzdem hat
er nie aufgegeben, sondern konsequent seinen Weg verfolgt und Lösungen
gesucht, um Eliza in seine Richtung zu lenken und sie davon zu
überzeugen, die richtige Entscheidung zu treffen, sollte sie sich für
ihn entscheiden. Die notwendige Ehe, sollte Eliza diese denn eingehen,
wollte er als "Weg in die richtige Richtung" nehmen und hat gehofft,
dass sich dadurch praktisch alles von allein gibt. Carter hat in seiner
Entscheidung Eliza betreffend nie geschwankt oder war sich wegen ihr
unsicher. Das fand ich vor allem gut, weil es mal nicht dieses ewige Hin
und Her zwischen den beiden Hauptprotagonisten gab, denn auch Eliza
lenkt am Ende schneller ein, als dass sie alles abblockt. Sie ist
anfangs sehr fluchtorientiert und läuft gern vor ihren Problemen davon.
Sei es jenes aus ihrer Vergangenheit oder generell ihre Gefühle. Durch
Carter und ihre anderen Freunde bringt sie doch den Mut auf, sich dem
allen zu stellen und gewinnt nach und nach an Stärke. Sie fängt an,
anderen zu vertrauen. Ich hab sie doch sehr gemocht und es gab
eigentlich kaum Stellen, in denen ich ihre Person nervig fand. Bybee hat
da immer noch gerade die Kurve bekommen, wenn es doch mal in eine
abwegige Richtung gerutscht ist.
Die Nebencharaktere haben kaum herausgestochen, was mich aber keineswegs gestört hat. Sie haben sich immer irgendwie perfekt in die Handlung gefügt und das "Bild" vervollständigt.
Die Nebencharaktere haben kaum herausgestochen, was mich aber keineswegs gestört hat. Sie haben sich immer irgendwie perfekt in die Handlung gefügt und das "Bild" vervollständigt.
PLOT/STIL
Anfangs hatte ich Angst, dass
Bybee ihre Idee der Heirat aus Teil 1 auch hier wiederholt. Aber meine
Sorge war umsonst. Sie hat es geschafft, eine seltsam geschlossene Ehe
in die Handlung zu bringen, die trotzdem irgendwie logisch wirkt, aber
doch wieder ganz anders ist als die, die es im ersten Buch gab.
Allgemein ist die Geschichte viel verwobener, noch spannender, ein
bisschen düsterer und Bybee geht mehr auf Details ein, was im ersten
Teil nicht der Fall war. Erst hat mich das ein bisschen gestört, aber
mittlerweile finde ich das eigentlich ganz gut gemacht. So hat man doch
mehr Einblick in beide Parteien und kann ihre Handlungen nachvollziehen.
Außerdem fand ich das Thema interessant, wobei man ja nicht wirklich
von "Thema" reden kann. Politik in eine Geschichte miteinfließen zu
lassen, ist nicht immer einfach. Hier ist es aber eher als Nebenaspekt
zu betrachten und deshalb nicht wirklich Gewicht drauf zu legen.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass es einen Teil des Charmes von Carter
Billings ausmacht. Er ist mal kein Hollywood-Star (auch wenn er oft so
bezeichnet wird), um den es hier geht. Auch wenn sich trotzdem nicht
viel geändert hat, was Luxus, Macht und Intrigen angeht.
Was mir hier auch besser gefällt als in Bybee's Not Quite-Reihe, ist dass hier nicht alle Bekannten und Verwandten von Herzen gut sind, sondern dass es auch schwarze Schafe in der Familie gibt. Schwarze Schafe mit viel Einfluss, und schwarze Schafe, die in ihrem Leben den falschen Weg gegangen sind.
Satztechnisch muss ich sagen, hatte ich doch ab und zu meine Schwierigkeiten, weil nicht immer gleich klar war, in welchem Raum man sich befindet oder wer da gerade denkt/spricht. Das war doch sehr irritierend, weil ich dann immer noch mal zurückblättern musste, um das Kapitel anders/besser zu verstehen.
Was mir hier auch besser gefällt als in Bybee's Not Quite-Reihe, ist dass hier nicht alle Bekannten und Verwandten von Herzen gut sind, sondern dass es auch schwarze Schafe in der Familie gibt. Schwarze Schafe mit viel Einfluss, und schwarze Schafe, die in ihrem Leben den falschen Weg gegangen sind.
Satztechnisch muss ich sagen, hatte ich doch ab und zu meine Schwierigkeiten, weil nicht immer gleich klar war, in welchem Raum man sich befindet oder wer da gerade denkt/spricht. Das war doch sehr irritierend, weil ich dann immer noch mal zurückblättern musste, um das Kapitel anders/besser zu verstehen.
FAZIT
Insgesamt
ein würdiger Nachfolger, der in Sachen Story, Spannung, Gefühle und
Erotik gleichauf mit seinem Vorgänger ist und diesem in nichts
nachsteht. Und auch wenn das Finale am Ende harmloser war, als ich
anfangs erwartet hatte und ich mir evtl gewünscht hätte (da kommt dann
doch der kleine Sadist in mir hervor), so war es dennoch der Story
angepasst und "fitted in" ;)
Sprache: Englisch
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