Vielleicht nicht wirklich für jeden, der gern von Lynn Raven liest
4 von 5 Sternen
Nach den sehr unterschiedlichen Rezensionen war ich skeptisch, das Buch
überhaupt zu lesen. Hab mir dann aber trotzdem gesagt, dass es doch
nicht SO anders oder schlimm sein kann, und bin im Nachhinein froh, es
doch gelesen zu haben.
STORY
Ella Thorens ist eine junge
Ärztin, die ihren Beruf liebt, weshalb sie nicht gerade wenig Probleme
mit ihren bisherigen Beziehungen hatte. Als sie eines Nachts einem
wildfremden Mann in einer Gasse helfen will, der von einer Bande
Krimineller fast zu Tode geprügelt und erstochen wird, gerät sie selbst
in Lebensgefahr. Gleichzeitig erwacht aber eine Gabe in ihr, von der sie
überhaupt nichts gewusst hat und die ihr Leben ab dem Zeitpunkt um 180
Grad dreht. Der Mann, dem sie das Leben gerettet hat, ist kein
geringerer als Christian Havreaux, milliardenschwerer Geschäftsmann und
ebenfalls ein Hexer, der sich als Wiedergutmachung fortan bereit
erklärt, Ella beizubringen, ihre Gabe zu kontrollieren. Dabei verfolgt
er allerdings noch ganz eigene Pläne. Und er ist nicht der einzige, der
sich für Ella interessiert. Seit dem Vorfall in der Gasse hat noch
jemand anderes seine "Fühler" nach ihr ausgestreckt.
CHARAKTERE
Ich
muss sagen, mir waren die Charaktere zu keinem Zeitpunkt unsympathisch.
Ganz im Gegenteil. Ella war mir von Anfang an sympathisch, ich mochte
sie. Sie nörgelt nicht viel herum oder jammert. Wenn sie sich etwas in
den Kopf setzt, dann zieht sie das auch durch. Klar macht auch sie die
ein oder andere Dummheit, aber wer tut das nicht, wenn er verliebt ist.
Auch Christian hat mir sehr gefallen. Und wie bei Raven's anderen
Büchern hat mich auch hier der männliche Hauptcharakter mehr
interessiert als der Rest. Die weibliche Hauptfigur ist dabei eher wie
eine wichtige Zutat, mit deren Hilfe sich das Gesamtbild erst
komplettiert bzw in diesem Falle dem wütendem Gebräu zur Ruhe verhilft.
Christians Geschichte ist nachvollziehbar, man hat sehr viel Mitleid mit
ihm und kann sogar verstehen, warum er so handelt, wie er es tut,
immerhin hatte er seit sehr langer Zeit gar keine andere Wahl mehr, als
das zu tun, für das ihn alle hassen, verachten, fürchten und jagen. Ella
ist wie ein Tropfen Hoffnung, für den er alles riskiert, um seine ganz
eigenen Pläne zu erreichen. Und dafür scheut er vor nichts zurück.
PLOT/STIL
Wer Bücher wie Der Kuss des Kjer, Der Spiegel von Feuer und Eis oder Blutbraut
kennt, der wird hier vielleicht etwas... überrascht sein. Dieses Buch
ist doch sehr anders, wiederum dann aber auch genau das, was wir von
Lynn Raven kennen. Was hier anders ist, ist das sie bei diesem Buch mehr
auf die erotische Schiene fährt, als sie es bei ihren anderen Büchern
getan hat. Dabei ist "Erotik" noch ein Wort, das etwas Schönes zum
Ausdruck bringt, was man von einigen Gegenbenheiten in der Geschichte
allerdings nicht sagen kann. Dabei will ich nicht meinen, dass sie zu
detailiert irgendwelche Perversitäten beschrieben hat. Vielmehr ist es
einfach nur das, was da eigentlich geschieht, was einen erschaudern,
gleichzeitig aber wieder Mitleid für die jeweiligen Personen aufsteigen
lässt. Und an dieser Stelle ist es dann doch wieder nichts Neues, denn
quälen tut die Autorin ihre Heldin ohnehin gern - in mehr als nur diesem
Buch. In Hexenfluch geht sie mehr ins Detail und das könnte einige
vielleicht etwas abschrecken. Ich bin aber der Meinung, dass Raven es
schafft, diese Szenen so gut zu be- und umschreiben, dass sie keineswegs
anstößig wirken. Und in vielen Situationen beschreibt sie dann auch
wieder nur so viel, dass unser Verstand sich selbst ausmalen kann, was
genau geschehen ist. Anders hätte die Story aber auch nicht sein können,
denn es wäre unlogisch gewesen, eine Dämonenfürstin nicht durch und
durch böse darzustellen und zu zeigen, dass sie keinerlei Grenzen kennt,
was ihre Perversität betrifft. Und dabei hat sich Lynn Raven eigentlich
noch zurück gehalten.
Was mich ein wenig gestört hat, waren die teilweise sehr häufigen, abgehackten Sätze, die meinen Lesefluss des öfteren unterbrochen haben. Fand ich wirklich nicht gut gewählt. Ein paar rundere, ganze Sätze hätten die Szene nicht weniger eindrucksvoll gemacht. Auch gab es am Anfang eine Kleinigkeit, die mir jedenfalls aufgefallen ist. Es wird von Duzen und Siezen gesprochen. Auch wenn das Buch in deutsch geschrieben ist, die Autorin deutsch ist, so spielt die Geschichte doch in Amerika, wo man Englisch spricht. Und da gibt es so was wie Duzen und Siezen nicht.
Was ich wiederum gelungen fand, waren die verschiedenen Perspektiven. Das ist nichts neues bei Lynn Raven, hier muss ich das aber noch mal betonen. Denn meistens ist es ja bei verschiedenen Perspektiven der Fall, dass sie mehr verraten als dem Buch gut tut. Hier hätte die gesamte Geschichte allerdings nicht anders funktioniert. Außerdem hat Christian es nicht nur geschafft, sich selbst bis zum Schluss hinters Licht zu führen, sondern auch den Leser - jedenfalls mich.
Was mich ein wenig gestört hat, waren die teilweise sehr häufigen, abgehackten Sätze, die meinen Lesefluss des öfteren unterbrochen haben. Fand ich wirklich nicht gut gewählt. Ein paar rundere, ganze Sätze hätten die Szene nicht weniger eindrucksvoll gemacht. Auch gab es am Anfang eine Kleinigkeit, die mir jedenfalls aufgefallen ist. Es wird von Duzen und Siezen gesprochen. Auch wenn das Buch in deutsch geschrieben ist, die Autorin deutsch ist, so spielt die Geschichte doch in Amerika, wo man Englisch spricht. Und da gibt es so was wie Duzen und Siezen nicht.
Was ich wiederum gelungen fand, waren die verschiedenen Perspektiven. Das ist nichts neues bei Lynn Raven, hier muss ich das aber noch mal betonen. Denn meistens ist es ja bei verschiedenen Perspektiven der Fall, dass sie mehr verraten als dem Buch gut tut. Hier hätte die gesamte Geschichte allerdings nicht anders funktioniert. Außerdem hat Christian es nicht nur geschafft, sich selbst bis zum Schluss hinters Licht zu führen, sondern auch den Leser - jedenfalls mich.
FAZIT
Nicht für jedermann, der anderes
von Lynn Raven gewöhnt ist. Die Erotik ist etwas aufgestockt worden, die
Beschreibungen ein klein wenig detailierter. Trotzdem hat es mir
gefallen, da es bis auf einige Dinge doch ganz im Stile Ravens
geschrieben ist.
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