Unterhaltsames Sci-Fi-Abenteuer
(Rezension vom 24. April 2013)
4 von 5 Sternen
Ich wollte nach dem doch relativ
spannenden Trailer unbedingt den Film sehen, da dieser einen wirklich
guten Eindruck auf mich gemacht hat und Tom Cruise – unabhängig von
seiner Person selbst und ob man ihn nun mag oder nicht – immer noch ein
guter Schauspieler ist. Aber mit Trailern und den eigentlichen Filmen
ist das ja immer so eine Sache. Und das Prinzip wird auch hier
bestätigt. Die Vorschau verspricht etwas ganz anderes.
Aber auch wenn der Trailer auf ein viel actiongeladeneres Spektakel
hindeutet als der Film es letztendlich ist, so muss ich doch sagen, dass
er mir trotzdem sehr gefallen hat. Oblivion ist meistens eher ruhig,
was wirklich mit “philosophisch” beschrieben werden kann. Dann gibt es
noch einige actionreiche Szenen und einige spannende Elemente, die
wichtig sind, um letzten Endes das Rätsel zu lösen, das man in der
zweiten Hälfte des Films langsam selbst zusammensetzen kann.
Wie in anderen Rezensionen bereits erwähnt, gibt es ein paar
Sequenzen, die an andere erfolgreiche Sci-fi-Filme erinnern. Mir selbst
sind nur “Independence Day” und “Matrix” aufgefallen. Diese jeweiligen
Szenen sind aber nur kurz und nehmen Oblivion keineswegs die
Eigenständigkeit. Ich bin da eher der Meinung, dass das vom Regiesseur
so gewollt war – als kleine Hommage an andere Klassiker dieses Genres.
Der Film steht immer noch für sich und hat seine eigene Geschichte, die
dem Zuschauer ohne Hetzen erzählt wird. In der ersten Hälfte denkt man
als Zuschauer alles zu wissen, in der zweiten wird einem klar, dass es
mehr Schein als Sein ist und etwas ganz anderes hinter allem steckt.
Aber genau das ist es ja, was einen (und diesen) Film so interessant
macht. In der zweiten Hälfte sind definitiv mehr Dialoge und zum Ende
hin werden die Hintergründe genau erklärt, ohne sich jedoch in
Ausschweifungen zu verlieren. Das rundet das Gesamtpaket sehr schön ab.
An der Aufmachung gibt es nichts zu meckern. Die Hintergrundmusik ist
sehr stimmig und untermalt die Atmosphäre sehr schön. Die Bilder sind
gewaltig und beeindruckend und geben eine recht authentische, zerstörte
und sich langsam wieder erholende Erde ab.
Zwar gibt es am Ende ein paar kleine Unklarheiten hinsichtlich
einiger Konsequenzen aufgrund des “finalen Ereignisses”, die mindern
aber keineswegs den Unterhaltungswert.
Ob es in dem Film auch “tiefgründige, gesellschaftskritische Aspekte”
gibt, kann ich nicht genau sagen. Ich hab da wenig drauf geachtet. Wer
welche gefunden hat, bitte. Für mich hat der Film auch so funktioniert,
ohne dass ich etwas Tiefsinniges suchen musste. Im Endeffekt läuft
ohnehin alles auf die eigenen, menschlichen Werte hinaus.
Jugendliche könnten vielleicht wirklich an einigen Stellen Langeweile
empfinden. Ich hab mich kurz nach dem Film auch gefragt, ob ich ihn mir
noch ein zweites Mal ansehen würde. Da war meine Antwort noch Nein.
Mittlerweile muss ich aber sagen, dass ich das doch tun würde,
irgendwann. Oblivion hat definitiv etwas. Wer ihn sich also ansehen
möchte, sollte das entweder allein machen oder mit Leuten, bei denen man
sicher sein kann, dass diese den Film genauso genießen können.
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