Besser hätte eine Fortsetzung nicht sein können
5 von 5 Sternen
Selten habe ich mich auf einen Film gefreut und wurde am Ende auch nicht
enttäuscht, denn mehr das Gegenteil ist der Fall. Der Film hat mit
einigen Überraschungen aufgewartet, mit denen ich so nicht gerechnet
hatte. Vor allem nicht nach dem Trailer, der (wie sollte es bei so etwas
auch anders sein) etwas völlig anderes suggeriert, als es letztendlich
der Fall ist - bzw von etwas ganz anderem ablenkt. Wobei ich hier schon
wieder sagen muss, dass er auf der anderen Seite auch genau das zeigt,
was man im Film wiederum erwarten kann.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob meine Rezension dem Film gerecht werden kann, und ich will auch keine Inhaltsangabe gegen, weil jeder den Film ohne große Infos auf sich wirken lassen sollte.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob meine Rezension dem Film gerecht werden kann, und ich will auch keine Inhaltsangabe gegen, weil jeder den Film ohne große Infos auf sich wirken lassen sollte.
Die Geschichte, die Bösewichte wirken
fast schon nebensächlich, weil das Hauptaugenmerk im Grunde vor allem
auf Thors und Lokis Interaktionen liegt. Selbst Jane wird zur
Nebensächlichkeit, obwohl ich damals nach Teil 1 nichts sehnlicher
wollte, als zu wissen, wie es mit den beiden weitergeht. Mittlerweile
hat Loki seinem Bruder Thor fast schon den Rang abgelaufen, denn dieses
Mal hab ich mich doch vielmehr auf ihn gefreut. In Teil 1 konnte er
überzeugen und hat neugierig gemacht. Er war sympathisch, obwohl er der
böse Bruder war.
Trotzdem hat Hiddleston ihn so überzeugend dargestellt,
dass man Loki seine Motive abkauft, dass man ihn versteht und sogar
eine gewisse Empathie für ihn empfindet. In Marvel's The Avengers
konnte man mehr von ihm sehen, und obwohl er dort noch mehr Böses
angerichtet hat, konnte er noch mehr überzeugen, man hat noch mehr
Facetten seines Charakters erhaschen können und eigentlich schon
entdeckt, dass er nicht aus seiner Haut kann, selbst wenn er wollte. Das
was er sich am meisten wünscht, lässt nicht zu, dass er einen anderen
Weg einschlägt. In "Thor - The Dark Kingdom" zeigt er noch mehr das, was
man in den anderen Filmen schon ein bisschen durchschimmern hat sehen:
Seine Emotionen, die er dieses Mal nicht komplett unterdrücken kann. Man
sieht einen verletzlichen Charakter, an dem die Liebe, die ihm in
seiner Vergangenheit, in seiner Erziehung entgegengebracht wurde, nicht
komplett vorbei gegangen ist - auch wenn er sich das niemals selbst
eingestehen würde. Der Funke Gutes steckt in ihm, nur lässt er es nicht
zu, dass ihn irgendjemand findet.
Chris Hemsworth ist Thor durch
und durch. Da gibt es nichts zu rütteln. Er spielt seine Rolle souverän
bis ins kleinste Detail, man kauft sie ihm ab, er lebt praktisch seine
Rolle. Das könnte fast schon ein Fluch sein, weil es doch passieren
kann, dass ein Schauspieler von einer einzigen Rolle sein ganzes Leben
lang verfolgt wird. Vor kurzem habe ich aber Rush - Alles für den Sieg
gesehen und kann beruhigt sagen, dass Chris Hemsworth es schafft,
diesem Fluch nicht zu verfallen, denn dort hat er gezeigt, dass er auch
ganz anders kann. Trotzdem muss ich sagen, dass Loki Thor in diesem Teil
das Wasser reichen kann oder besser dass er den Film mehr dominiert als
sein blonder Bruder. Dennoch könnte Loki ohne Thor nicht vollends
funktionieren - der Film selbst würde ohne einen von beiden seinen
größten Charme verlieren.
Jane Foster kam mir eher wie eine
Rand-Figur vor, wenngleich sie der Auslöser für das erneute Interagieren
der Brüder ist. Besonders viele große, beeindruckende Auftritte hatte
sie nicht. Die Szenen mit ihr und Thor waren zwar schön und haben meinen
Wissendurst gestillt und den romantischen Teil in mir zufrieden
gestellt, trotzdem finde ich es schade, dass ich im Rückblick keine
nennenswerten Szenen mit ihr hervorheben kann. Da gebe ich aber mehr dem
Drehbuch die Schuld, das ihr gar nicht die Chance gelassen hat, mehr
aus der Rolle herauszuholen.
Und nichtsdestotrotz: Man könnte die
ganze Geschichte drumherum weglassen und sich stundenlang nur die
Kabbeleien und Witzeleien zwischen Loki und Thor ansehen, ohne das einem
langweilig wird. Der Film bekommt von mir die volle Punktzahl,
weil in meinen Augen einfach alles gestimmt hat. Die Story, die
Schauspieler, die Musik, der Humor und vor allem das gewisse Etwas war
da. Der Charme aus den Vorgängern ist nicht verloren gegangen, sondern
noch gewachsen. Thor 2 ist ein würdiger Nachfolger, der überzeugt und
das bis zur letzten Szene - und damit meine ich wirklich die allerletzte
Szene, denn hier gibt es nicht nur eine nachträglich nach dem Abspann,
sondern zwei. Wer die erste gesehen hat und dann aus dem Kino geht,
könnte die allerletzte verpassen und evtl in Bezug auf eine kleine
Auflösung etwas enttäuscht sein. Ich wäre es gewesen und bin eigentlich
froh, dass ich bis zum Schluss sitzen geblieben bin.
UPDATE:
Nachdem ich mich im Internet ein bisschen schlau gemacht habe, stehen die Chancen für einen dritten Teil doch nicht allzu gut. Da auch Thor zu der ganzen Marvel-Reihe gehört, muss auch dieser Handlungsstrang scheinbar eine sehr lange Zeit warten, da Marvel sich vorerst auf die weiteren Geschichten der anderen Superhelden konzentriert und diese in die Kinos bringt (Captain America 2, Guardians of the Galaxy, Anvengers 2, Ant-Man, Dr. Strange, Avengers 3...). Selbst Iron Man 4 muss wahrscheinlich bis 2018 warten, sollte es denn einen neuen Teil geben.
Title: Thor - The Dark World
Year: 2013
Director: Alan Taylor
Actors: Chris Hemsworth, Tom Hiddleston, Natalie Portman, Anthony Hopkins, Rene Russo, Christopher Eccleston
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