Zwischen Hoffnung und Verzweiflung
5 von 5 Sternen
Partials hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht und es war angenehmer
zu lesen, als ich es erwartet hätte. Zwar war ich durch die
Inhaltsangabe darauf vorbereitet, was ich lese, trotzdem muss ich sagen,
hat mir der leichte, erfrischende Schreibstil von Dan Wells das Lesen
einfach gemacht. Zwar ist das Thema düster und ich war zu Beginn des
Buches nicht wirklich in der Stimmung, dieses Genre zu lesen, aber die
Art und Weise, wie Wells seine Geschichte erzählt, hat mich wirklich
neugierig gemacht und ich hatte das Buch schneller durch, als ich
dachte.
INHALT
Kira Walker lebt in einer Welt, in der es
nur noch ein paar tausende echte Menschen gibt. Der Rest wurde in dem
sogenannten Partials-Krieg ausgelöscht. Die Partials, künstlich
geschaffene Menschen, haben sich gegen ihre Schöpfer gewendet und einen
Virus entwickelt, der nahezu die gesamte Menschheit ausgelöscht hat und
auch den Überlebenden keine Hoffnung auf einen Wiederaufbau macht. Denn
der Virus verhindert, dass Neugeborene am Leben bleiben. Als eine ihrer
besten Freundinnen schwanger wird und das ungeborene Baby praktisch dem
Tod geweiht ist, entschließt sie sich auf eigene Faust mit einer kleinen
Gruppe Verbündeter ein Heilmittel gegen den tödlichen Virus zu finden.
PLOT
Obwohl
das Cover eigentlich genau das zeigt, was auch im Buch vorkommt, muss
ich zugeben, dass ich doch irgendwie etwas anderes, eine andere
Atmosphäre erwartet hab. Dennoch muss ich sagen, dass mir die
Geschichte, so wie ich sie erlebt habe, sehr gefallen hat. Besser
eigentlich noch, als das, was ich denn erwartet hatte. Ich weiß nicht,
ob es daran liegt, dass es das erste Mal ist, dass ich einen Roman von
einem männlichen Autoren lese. Tatsache ist aber, dass der Aufbau locker
und nicht zu fest gefahren ist. Simple Handlungen und Situationen kamen
mir einfach anders vor und ab und zu hatte ich doch den Gedanken, dass
das bei einer weiblichen Autorin evtl anders ausgesehen/beschrieben
hätte/worden wäre. Beschreibungen sind kurz gehalten und wenn man sich
an Filme wie "I am Legend" oder "After Earth" oder "The Time Machine"
orientiert, dann kann man sich ganz gut die veränderte, verwilderte Welt
vorstellen. Was mir gefallen hat, war dass man auch trotz fehlender
medizinischer Ausbildung oder Studium in Virulogie die verschiedenen
Anmerkungen bezüglich des Virus verstehen konnte. Und ob diese nun
richtig oder falsch waren. Auf mich haben sie auf jeden Fall echt
gewirkt und das ist ja eigentlich auch das einzige, was zählt.
Sehr schön im Buch war auch diese Zwiespältigkeit der einzelnen Personen und das Hin und Her gerissen sein zwischen "sich die Hoffnung lassen und etwas unternehmen" oder "sich mit der Situation abgefunden haben und aufgeben". Beides ist in dieser Buchwelt nicht einfach und die Entscheidung für die eine oder andere Seite schon gar nicht. Erst recht nicht, wenn man danach doch auf die andere Seite wechselt und was das für Konsequenzen hat. Obwohl die Geschichte doch zwischenzeitlich leicht und locker wirkt, kann man zwischen den Zeilen doch die Anspannung und Verzweilflung und teilweise eben auch das Aufgeben einiger Menschen spüren. Und das ist auch genau das, was die Überlebenden versuchen: Trotz der schwerlastigen Situation und dem Damoklesschwert über dem Kopf, das verbleibende Leben zu nehmen, wie es ist und nicht jeden Tag mit langem Gesicht durch die Gegend zu ziehen, sondern auch mal die "Probleme der Welt" zu vergessen.
Schön waren auch diverse Einzelheiten über große Veränderungen in der Welt nach den Kriegen: Kleidung zur Genüge vorhanden, ohne dass man viel Geld haben muss, um sich Armani oder dergleichen zu "leisten". Stattdessen geht man einfach in die leeren Verkaufshäuser und nimmt sich die Sachen. Oder dass es nur für besondere Leute und Gebäude elektrischen Strom gibt. Dass man nur noch per Pferd und Kutsche durch die Gegend zieht, wenngleich der Bewegungsfreiraum nicht sonderlich groß ist, da sich die meisten Menschen auf einer einzigen Halbinsel zusammengerottet haben.
Sehr schön im Buch war auch diese Zwiespältigkeit der einzelnen Personen und das Hin und Her gerissen sein zwischen "sich die Hoffnung lassen und etwas unternehmen" oder "sich mit der Situation abgefunden haben und aufgeben". Beides ist in dieser Buchwelt nicht einfach und die Entscheidung für die eine oder andere Seite schon gar nicht. Erst recht nicht, wenn man danach doch auf die andere Seite wechselt und was das für Konsequenzen hat. Obwohl die Geschichte doch zwischenzeitlich leicht und locker wirkt, kann man zwischen den Zeilen doch die Anspannung und Verzweilflung und teilweise eben auch das Aufgeben einiger Menschen spüren. Und das ist auch genau das, was die Überlebenden versuchen: Trotz der schwerlastigen Situation und dem Damoklesschwert über dem Kopf, das verbleibende Leben zu nehmen, wie es ist und nicht jeden Tag mit langem Gesicht durch die Gegend zu ziehen, sondern auch mal die "Probleme der Welt" zu vergessen.
Schön waren auch diverse Einzelheiten über große Veränderungen in der Welt nach den Kriegen: Kleidung zur Genüge vorhanden, ohne dass man viel Geld haben muss, um sich Armani oder dergleichen zu "leisten". Stattdessen geht man einfach in die leeren Verkaufshäuser und nimmt sich die Sachen. Oder dass es nur für besondere Leute und Gebäude elektrischen Strom gibt. Dass man nur noch per Pferd und Kutsche durch die Gegend zieht, wenngleich der Bewegungsfreiraum nicht sonderlich groß ist, da sich die meisten Menschen auf einer einzigen Halbinsel zusammengerottet haben.
CHARAKTERE
Ich
will gar nicht jeden einzelnen aufzählen. Ich fand sie alle
überzeugend. Vielleicht nicht jeden sympathisch, aber auch diese haben
ihre Sache gut und überzeugend gemacht. Vor allem fand ich es toll, dass
die einzelnen Mitglieder in Kiras Gruppe unterschiedlicher nicht sein
könnten. Trotzdem wirken sie nicht wie vom Autor wild zusammengewürfelt,
sondern erfüllen ihren Teil mit Bravur. Was die Liebesgeschichte
angeht, bin ich im Buch öfter mal hin und her geworfen worden. Wie es am
Ende aussieht, werde ich aber nicht verraten. Das sollte jeder für sich
selbst. Hier muss ich auch anmerken, dass die Liebesgeschichte zwar
einen wichtigen Bestandteil des Buches ausmacht, aber dennoch nicht das
Hauptthema selbst darstellt. Das fand ich sehr angenehm.
FAZIT
Das
Buch wartet hin und wieder mit einigen Überraschungen auf und während
des Lesens entwickelt man doch so einige Theorien, die (bei mir
jedenfalls) irgendwann doch sehr weit hergeholt wirkten, von denen man
dann aber auch erst nach Betrachtung aller Details sehen muss, ob sie
wirklich zutreffen könnten. Am Ende des Buches wird trotzdem etwas
bekannt, womit man nicht wirklich gerechnet hat und was einen nur noch
neugieriger auf den zweiten Teil macht. Ich für meinen Teil hab mich
sehr unterhalten gefühlt und werde bestimmt auch den 2. Teil lesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Du schreibst mir ein paar Zeilen? Ich werd sie mit Freude lesen und sobald wie möglich auch darauf antworten! ;-)